Sphinx-Works: Rahmenänderungen

… alles ab, was nicht gebraucht wird!

Vor vielen Jahren empfand ich ein Motorrad durch das man „durchgucken“ konnte irgendwie als nackt. Wenn ich heute Nicht-Motorradfahrer (und auch manchen Fahrer) auf die Schönheit solcher auf das Wesentliche reduzierte Maschinen versuche aufmerksam zu machen, ernte ich schon mal gerümpfte Nasen oder zumindest hochgezogene Augenbrauen. Vielleicht muss man sich lange und „anders“ mit dem Thema Motorrad beschäftigen, bis man herausfindet, was dessen Seele ausmacht – und wie und wo die sichtbar wird… falls überhaupt ein Interesse besteht, nach dieser Seele zu schauen. Fast ein wenig Philosophie im Sinne von „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“…

 Abgesehen von der Optik, hatte ich es ja auch auf ein möglichst geringes „Kampfgewicht“ abgesehen. Verschiedentlich wurden mir sagenhafte 180-190 kg genannt. Das wäre eine Diät mit ca. 40 kg Gewichtsabnahme!
Das konnte ich mir zwar kaum vorstellen, wollte aber möglichst weit runter. Neben dem Abbau von unbenötigten Fahrzeugkomponenten sollte dem entsprechend auch am Rahmen nichts stehen bleiben, was irgendwie Gewicht bedeutete.
Tatsächlich erwies sich das – wie noch zu sehen sein wird – als frommer Gedanke. Tatsächlich liegt das Hauptgewicht auf nahezu unrevidierbaren Fahrzeugkomponenten wie z.B. dem Motor (ca. 70kg), dem Rahmen (ca. 50kg), den Rädern (ca. 30kg), der Gabel und der Schwinge (zusammen ca. 25kg).
Gleichwohl – ich wollte es, wenn auch in einem für mich umsetz- und vor allem bezahlbaren Rahmen weitestgehend kompromisslos angehen!
Möglichkeiten der Gewichts-Optimierung waren ohne Zweifel möglich,wie ich auf einer Classic-Veranstaltung an Beispiel einer perfekt aufgebauten SR-500 mit ca. 130kg (!) erleben durfte. Ich konnte (auf Aufforderung des Besitzers hin) das Motorrad ganz locker am Vorderrad anheben…
Für solche Optimierungen gingen mir recht spontan vielerlei Ideen durch den Kopf:

  • Vordere Rahmenunterzüge aus anschraubbarem leichtem Vierkantrohr
  • Zwischenverstrebungen aus schraubbarem Vierkantrohr

Mit den Halterungen für die hinteren Fußrasten und dem Heckbügel konnte ich gleich drei ganze Stücke Rohr entfernen. Abgesehen davon ragte der für eine kurze Höckersitzbank sowieso viel zu weit nach hinten raus. Dennoch – soviel Gewichtsersparnis war dadurch nicht zu gewinnen. Ein stabilisierender Metallbügel sollte die Rahmenenden wieder verbinden. Allein für die Fußrastenhalterung sollte nur noch ein kleines Flacheisen dienen, dass zudem mehrfach gelocht war, um die neuen Fußrasten einer Yamaha FZR 600 in der Höhe variieren zu können.

Ob nun durch die „Diät“ soviel zu gewinnen war, sei dahingestellt. Vielleicht war es am Ende ein knappes Kilo…
Immerhin kam es meinem Ideal dadurch optisch mit großen Schritten näher.

Was der Flex über Heckbügel und Rastenhalterungen hinaus zum Opfer fiel:

  • Untere Lenker-Klemmböcke auf der Gabelbrücke
  • Gewinderöhrchen für Seitenreflektoren
  • Halterung Seitenständer
  • Auspuffhalterungen beidseitig
  • Halterungen Hauptständer beidseitig
  • Stehbolzen für Fußrasten beidseitig
  • (Reste der) Halterungen für hintere Fußrasten beidseitig
  • Untere Halterung für Seitendeckel beidseitig
  • Obere Halterung für Seitendeckel beidseitig
  • Sitzbankschloss
  • (Reste vom) Griff zum Aufbocken
  • Sitzbankscharniere

So näherte sich das gewünschte Ergebnis:

Höchstwahrscheinlich entstand die meiste Gewichtsersparnis weniger durch die Diät des Rahmens, als mehr durch die Demontage der Teile, die ursprünglich an den abgeflexten Rahmenhaltern befestigt waren … 😉 :

  • Hinteres Schutzblech mit Blinkern und Rücklicht
  • Sitzbank mit Blechboden
  • Seitendeckel aus Blech
  • Batteriekasten
  • Fußrastenträger aus verchromtem Schmiedeeisen
  • Hauptständer
  • Seitenständer
  • Auspuffanlage mit doppelwandigen Krümmern und über 1m langen Endtöpfen

2 Antworten zu Sphinx-Works: Rahmenänderungen

  1. Frank Lüffe sagt:

    Hallo, grüß Dich!
    Habe jetzt schon meine zweite Xs-650 und bin begeistert. Meine jetzige wird auch wieder nach meinem Geschmack umgebaut. Jetzt ist mir bei Deiner folgendes aufgefallen. Die vorderen Bremssättel ragen nach vorn?! Das muss ich auch haben! Was ist das für eine Gabel? Habe mir schon die 298er Scheiben und entsprechende Sättel der SR-500 zugelegt.
    Bei der Gabel bin ich aber unsicher. Geht da auch die Gabel der SR und dreht man die Holme um? Passt das? Die Gabel habe ich noch nicht gekauft. Hatte auch gelesen eine Gabelseite der XS-650 SE und die andere der SX1100 nehemen zu können. Ich bin etwas unschlüssig. Kannst Du mir evtl. mit Tipps weiterhelfen?? Danke im Voraus!
    Gruß,
    Frank (aus dem Sauerland)

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