Hot Legs!
An einem Classic Bike erwärmt natürlich blinkendes und blitzendes Ornat das Auge des Betrachters – abgesehen vom Puristen, der Lametta in jeglicher Form ablehnen mag. Beim Yountimer ist der Stil dann überwiegend nüchterner und es wird eher auf optisch-funktionelle Leckerbissen gesetzt. Abgesehen davon, dass das meist auch massive Auswirkungen auf die Projektkasse hat, steht das auch in absolutem Widerspruch dazu, einen Klassiker aufzubauen – bzw. ihn lediglich „sanft“ zu optimieren. Das heißt, es sollten weitestgehend Komponenten zur Optimierung zum Einsatz kommen, die es bereits gegeben hatte.
Insofern sollte für die FZ eben KEINE kostspielige Upside-Down organisiert werden, sondern authentisches Material, dass ebenfalls schon ein paar Kilometer erfahren hatte. Das das natürlich auf der anderen Seite etwas Fleiß einfordert, sollte nicht überraschen … 😉
Grundsätzlich ist Polieren nicht unbedingt ein Thema für den Youngtimer. Wenn allerdings die Substanz so tief angegriffen ist, dass ein Schleifen eh nicht zu vermeiden ist, kann man über ein abschließendes Polieren schon mal nachdenken.
Soweit also erstmal die Benchmark …
Ein Anblick, den man gerne sieht, ist auch immer wieder ein zukünftiger Superbike-Pilot, der selber Hand anlegt!
Zusammen mit den revidierten Zangen machte sich das im Vergleich dann so:
Nun ist es ja nicht so, dass – auch wenn alles aus dem Yamaha-Baukasten – plug & play austauschbar ist. Gabellängen, Höhe der Lenker usw. variieren immer irgendwie und fordern deshalb immer wieder und meist unerwartet Hirnschmalz ein … 🙄
In unserem Fall wollten wir ja die FZ-Gabel durch eine FZR-Gabel ersetzen. Eine Operation, gegen die der TüV nichts einzuwenden hat, da die Leistungsfähigkeit der Kilo-Gabel natürlich Vorteile gegenüber der Dreiviertel hat! 😉
Dafür war auch schon mit einiger Hartnäckigkeit eine Gabelbrücke gefunden worden, die eigentlich auf Ihre Aufbereitung wartete…
Gleichwohl sind aber bei der Siebenfuffziger die gekröpften Stummel auf – bei der Tausender unter der Gabelbrücke montiert. So jetzt auch hier eingesetzt, könnten sie zu schnell mit der FZ-Verkleidung in Konkurrenz treten und den Fingern des Fahrers dazwischen das Leben schwer machen. 😕
Eine Lösung könnten Zubehör-Stummel mit ebenfalls hoher Kröpfung bieten, die zwar unter der Brücke, aber durch Ihren „Kragen“ wieder an Höhe gewinnen würden. Nachteil: siehe Thema „optisch-funktionelle Leckerbissen“ …
Also: Hirn an! Gesucht war eine Lösung, die bezahlbar und nicht zu „modern“ wäre. Nachdem sich kein Zubehörstummel aufdrängen wollte und auch alle auf die Gabelholme passenden Stummel verschiedenster Motorradmarken wegen erforderlicher baulicher Veränderungen (Flex …) ausschieden, stellte sich die Idee ein, warum nicht einfach ein kompletter Gabelbrückentausch mit den entsprechenden Stummeln? Hier rückte nämlich mit der FZR600 ein ganz überraschender Organspender ins Bewußtsein – von dem sich sogar noch ein Gabeljoch im Fundus befand! 😎
Das Modell 4JH hatte nämlich ebenfalls Gabelstandrohre mit 41er Durchmesser und (!) auf der Brücke montierte Stummel! Ansonsten konnte bei Joch und Lenkkopf von Plug&Play ausgegangen werden! 😉
Klasse: Gabel FZR1000 2LA, Brücken FZR600 4JH und Felgen FZR1000 3LE!
Also: jetzt ging’s mal wieder auf die Jagd! 😈