Fishtown

Fishereihafen-Rennen Bremerhaven 27.-28. Mai          

Fishtown – das heißt „Cityracing“! UmgeklappteBürgersteige undStrohballen gehören dazu genauso wie Riesenpublikum und Mords-Stimmung.

Auch wenn es für uns kein Wertungslauf wird, ist davon auszugehen, dass hier nicht weniger um jeden Meter – oder besser um jeden Häuserblock gefighted wird!

Meine ersten Eindrücke von 2010 dazu:

Fishtown Race 2010 – Training und Qualifying am Sonntag

Seit geraumer Zeit zeichnet sich immer deutlicher ein Trend in der Motorradlandschaft Deutschlands ab. Aus allen Ecken und Winkeln tauchen Motorräder vergangener Zeiten auf. Mal möglichst originalbelassen und dann auch wieder mit modernster Technik „verjüngt“.

In diesem Rahmen scheint die Rennscene noch eine besondere Stellung einzunehmen. Ob es sich um Motorräder aus Vorkriegszeiten, um solche des Wirtschaftswunders oder – mit immensen Zulaufzahlen gesegnet – um die Youngtimergenerationen der 70er oder 80er handelt.

Um dieser wachsenden Begeisterung Rechnung zu tragen, findet jedes Jahr das von der MSG Weserland e.V. im ADAC veranstaltete internationale Fischereihafen-Rennen in Bremerhaven statt . Neben der Superbike-Open-Klasse, in der sich überwiegend aktuelle Dreiviertel- bis Literboliden der letzten Jahre tummeln, wird auf modernen 600ern, Supermotos und „Twins & Triples“ gefighted, als ob’s kein Morgen mehr gibt. Sidecar-Beifahrer sorgen für Aufhebung der Naturgesetze und Supermoto-Piloten demonstrieren per Powerslide den Ritt auf schmelzendem Gummi.

Wenn dann nach den wilden Hunden der Classic Superbikes der 80er, die mit ihren aufwendig aufgebauten Bolles, G-eSsen, Katanas oder zeitgenössischen Martin-, Rickmann- oder Rau-  veredelten Traumbikes Furore gemacht haben, der Sound of Classics ertönt, weiß der begeisterte Zuschauer, dass jetzt die Stunde für den Cult der 70er geschlagen hat. Schon von der Gegengeraden auf der anderen Seite des Fischhallenblocks hört man dann das Donnern von Guzzi, Duc und Co. Laverdas pfeilen durch die Schikanen und es ist unverkennbar, dass ihnen das Kurvenräubern in den Genen liegt. BMW-Piloten schleifen Ihre Ventildeckel auf der Jagd nach Norton und Triumph und plötzlich – fast unbemerkt – drängelt sich erst eine, dann die nächste XS in die Phalanx aus lebendig gewordener italo-britischer Rennhistorie.

Abgespeckt und auf das Nötigste reduziert erfreuen die Yamahas und Ihre Fahrer den Zuschauer und demonstrieren ihren Konkurrenten nachweislich, das auch Nippon-Bikes einen guten 4-Takt mitreden können.   

Und das irgendwie in der XS doch auch das Herz eines Renners stecken muss, wird beim Anblick von Georg Raduenz‘ -alias Certifax- XS unübersehbar!

Von  750 ccm in Kombi mit  Mikuni –Rundschiebern befeuert kann die XS zwar immer noch nicht ganz vorne mit den leichtfüßigen Kollegen aus dem europäischen Umland mithalten, dafür fügt sie sich aber optisch allemal stilgerecht in ihre  Rennklasse der Twins & Triples bis 1978 ein. Und dass sie ihrem Fahrer Beißerqualitäten bietet zeigt sich im Qualifying mit einem 8. Startplatz bei 23 Nennungen!

Ähnliches gilt für die XS  von Stephan Stoppel aus Soltau. Noch mit Originalmotor belassen ist seine Yam das Ergebnis eines Zusammenbaus von Teilen aus allen Herren Ländern. SE-Rahmen, XT-Schwinge und CBR-Bremsscheiben – halbschwimmend gelagert – kombiniert mit einem Langtank von Werweißwoher verrichtet die XS ihren Dienst mit einer Selbstbau-2in1-Krümmeranlage und ansonsten ganz herkömmlichen Bestandteilen. Dass man mit einem bestimmten Quantum Leidenschaft dann nicht viel mehr braucht, beweist der 13. Startplatz im Training.

Und das Stephan absolut zufrieden mit dem Trainingsergebnis ist, wird klar, wenn er dann auf seine XS schaut und sagt „Ich hab‘ mein Moppett lieb und will’s heile nach Hause bringen!“

Nun – schauen wir mal, was 2012 bringt! 😉

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