Nicht ausbremsen lassen!
Die Stopper der alten FZR-Modelle waren seinerzeits schon griffige Biester. Auch wenn sie keinen blauen Stern haben, sorgen sie auch heute noch für vergleichbare Negativbeschleunigung!
Was liegt also näher als ihr einziges Manko zu eliminieren: Altersbedingte Gebrauchsspuren? 😉
Nun weiß man natürlich nicht, was einen anblickt, wenn man fast 3 Jahrzehnte Dreck und Krusste entfernt, aber im Verhältnis zum Aufwand ist ja die Menge an Einzelteilen recht gut einschätzbar: 2 Zangenhälften, 4 Kolben und 8 Dichtringe! 😉
Ergo: Nicht davon abschrecken lassen!
Jetzt bleibt für den Kellerschrauber nur die Frage, wie alles ohne Fettpressse oder Druckluft auseinanderkriegen? Schließt man eine Amatur an, bekommt man mit etwas Glück 2 Kolben raus. Die muss man dann irgendwie drin stecken lassen – in der Hoffnung die restlichen kommen auch irgendwann. Is‘ aber nicht immer so – v.a. wenn schon über 20 Jahre alt… 😕
Nun gibt es für den ambitionierten (und v.a. hartnäckigen) Heimschrauber klasse Kolbenzangen im Fach- und Buchthandel.
Gegen die ist sicher nixs einzuwenden – bis auf: bei festen Kolben völlig unwirksam! 👿
Entweder man reißt brutal Riefen in den Kolben – wohlgemerkt, ohne ihn auch nur ein Mü aus der Zange zu bekommen – oder man quetscht sich sehr wirkungsvoll alle Nerven in der Hand ab… Das kribbelt dann neben der Taubheit ca. 4 Wochen … 🙄
Also, erstmal ne besser „Lösung“ finden!
Aha:
Na, und dann braucht’s auch noch ein wenig Muskelschmalz … 😎
Wenn bei der Hebelei dann irgendwann diese hartnäckige Verbindung (meist unter Verlust einiger Stückchen Biomasse an den Händen … siehe die roten Indizien auf der Pappe … Handschuhe …?) getrennt wurde, zeigt sich, ob die Bohrungen dabei noch riefenfrei geblieben sind. Im Sinne einer gut funktionierenden Bremse bietet es sich natürlich an, wenn möglichst lückenloser enger Schluss zwischen Kolben und Bohrung besteht. Wurde bei der Hebelei allerdings der Kolben unter Krafteinwirkung zu stark verkantet, kann er dabei in die Bohrung reingegrätscht haben.
Wenn sich aber alles mit entsprechend energischem Zuspruch gut trennen ließ, kann sich nach einer intensiven Reinigung die Lage so darstellen:
- Dichtringe prüfen: noch quadratisch? Eventuell mit Silikonentferner die Verkrustungen entfernen!
- Staubringe prüfen: Fransig? Und reinigen!
- Kolben prüfen: Riefen, Dellen? Eventuell sanft polieren. Entweder mit feinem Schleifflies oder an der Maschine.
- Ach ja – Bremsbeläge noch dick genug?
Wenn die Ringe alle noch gut sind, haben wir Glück gehabt! Ein Revisionssatz, den es nur komplett für 2+1 Zange gibt, kostet beim Freundlichen um die 70 Tacken! 😯
Hat noch rechteckiges Profil und ist nicht ausgefuddelt: Okay! 😉
Okay, nun die Kolben – vorher:
nachher:
Alles gut – jetzt zusammenbauen!
Die Dichtringe gehen klasse rein. Die Staubringe sind eher ne Pfriemelei! 👿 Sind ordentlich lang und wollen ums Verrecken nicht in die Nut. Erinnert mich ein wenig an Fahradreifen aufziehen: drück ich an einer Stelle rein, rutscht’s am anderen Eck wieder raus. Schön mit Bremszylinderpaste fetten, damit der Ring tief in die Nut rutscht und dem Rest Platz macht!
Aber dann:
Jaja, die Sicherungsbleche kommen noch rein! 😉
Und – auch ohne blauen Stern richtig sexy Beißer!
… fast 30 Jahre alt! 😎