Hast’n Rad ab?

… nee, soll aber auch so bleiben!

Wenn man eine Gabel von round about Baujahr 1969 verbaut, sollte man immer einkalkulieren, dass irgendwo der Zahn der Zeit oder die „Willensstärke“ (statt Drehmomentschlüssel) der Vorbesitzer ihren Tribut gefordert haben … So auch bei meiner TX-Gabel. Die üblichen Verdächtigen – Simmerringe – waren es diesmal nicht. Statt dessen bot sich mir bei der Demontage folgendes Bild der Achs-Spannbolzen:

Nun – auch wenn das Gewinde „nur“ mittig zerstört war, wollte ich mich auf keine Experimente einlassen und zumindest den einen Bolzen umgehend wechseln. Da aber aktuell das vorhandene Zeitkapital mit der Ersatzteilversorgung nicht harmonierte, musste eine zugfeste …

… Edelstahlschraube herhalten, um einer höherwertigen Verwendung zugeführt zu werden! :mrgreen:

G’schwind eine Schraube mit M8er-Regelgewinde (Steigung 1.25) in angemessener Länge rausgesucht und fachgerecht enthauptet. Dann zum Schneideisen gegriffen! Die Originalbolzen haben einen mittigen Bund – den wollte ich natürlich auch haben. Natürlich! 😉

Nun war noch nicht klar, ob/ wie leicht der alte Bolzen aus dem Tauchrohr rausgehen würde. Grippzange, Fön und Muttern zum Kontern lagen bereit. Einen Ausdreher habe ich nicht und hoffte entsprechend, es mit meinen Bordmitteln hinzubekommen!

Tatsächlich reichte die Grippzange voll aus. Ein kleines Losbrechmoment erst überwunden, konnte ich recht

mühelos den Stumpen rausdrehen. Nach 3-4 Umdrehungen ging’s dann fast mit der bloßen Hand. Nachdem ich nun also den alten Bolzen draußen hatte, konnte ich den neuen korrekt ablängen. Selbstverständlich das Anfasen an beiden Enden nicht vergessen!!! 

Während die Demontage ohne Willensverstärker möglich war, setzte ich jetzt – während ich den neuen Bolzen auf seinen zukünftigen Arbeitsplatz vorbereiten wollte – den Fön ein, um das Tauchrohr für die Implantation etwas empfänglicher zu machen (ob’s nötig gewesen war, lässt sich nicht mehr nachprüfen … ;-)).

Während also die zurechtgelegten Muttern auf ihren Konterkurs geschickt wurden, bot  mir mein professionelles Arbeitplatzmanagement eine dritte Hand! :mrgreen:

      

Na – und denn rein mit dem Dingen! 🙂

Wie in Butter reingedreht!  Am Ende noch mit Gefühl anziehen und fertich is‘ die Laube!

Aus Alt mach Neu:

      

Beim Einsetzen der Klemmschale sollte noch darauf geachtet werden, ob diese symmetrisch oder asymmetrisch ist. Bei assymmetrischer Konstruktion wird zunächst die dickere Seite in Fahrtrichtung nach vorne montiert und fest angezogen. Die Klemmung erfolgt dann mittels Anzug der hinteren Seite.

Erste Messversuche brachten noch nicht die erforderliche Klarheit, denn obwohl der Digi-Messschieber nur eine Differenz von 2/100 anzeigte, ließ sich die Klemmschelle auf dem Tisch rocken:

Dazu presste ich sie mit dem Daumen auf den Tisch und drückte dann mit dem Zeigefinger auf die andere Seite. Ein kleines Kippeln wurde spürbar. Andersherum nicht. Ergo: eine Seite mußte dicker sein! Dies wurde mir auch vom Experten bestätigt: „Das muss so sein!“ 🙂

Mit dieser Schlussfolgerung – und nun dem guten alten mechanischen Messschieber – ausgerüstet, ließen sich sogleich 2/10 Differenz messen! 😉

    

… na – wenn man nur genau hinschaut … :mrgreen:

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